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Peindre d'après nature, ce n'est pas copier l'objectif, c'est réaliser ses sensations. 

– Paul Cézanne

Seit ich einen Stift halten kann, habe ich gezeichnet und gemalt. Schon als Heranwachsende wusste ich, dass die Malerei immer einen wichtigen Platz in meinem Leben einnehmen wird.

Teil einer oft prätentiös daherkommenden „Szene“, abhängig von den Launen des Kunstmarkts, wollte ich jedoch nie sein. Auch aus diesem Grund habe ich mich einst bewusst für ein Studium der Kunstgeschichte, nicht der Bildenden Kunst, entschieden und mache lieber nebenberuflich einfach „mein Ding“.

Warum Kunstgeschichte? Als Maler knüpft man stets an eine über Jahrhunderte gewachsene Bildsprache und künstlerische Traditionen an – die man, je besser man mit ihnen vertraut ist, aufgreifen, reflektieren, interpretieren und weiterentwickeln kann. So greife ich unter anderem mit meinen Gemälden auf Techniken und Themen der französischen und deutschen Impressionisten zurück und verbinde sie mit einer intensiven, oft dunklen Farbpalette und abstrakten Elementen.

Meine Heimatstadt Berlin stellt seit Jahren einen inhaltlichen Schwerpunkt meiner Werke dar. Hier habe ich bislang den Großteil meines Lebens verbracht und entdecke die Stadt doch immer wieder neu. Oft bin ich auf der Jagd nach Motiven mit einem Skizzenblock in der Stadt unterwegs, bediene mich aber auch – wie schon Liebermann & Co. - der Fotografie, um allzu flüchtige Lichteffekte für die spätere Ausarbeitung der Gemälde im Atelier einzufangen.

Ziel meiner Malerei ist jedoch nicht die akribische Wiedergabe einer Szenerie - was mittels einer guten Kamera eindeutig leichter zu erreichen wäre. Vielmehr geht es mir darum, das sinnliche Zusammenspiel von Farbe, Licht und Schatten einzufangen, das wir in unserer scheinbar vertrauten Umwelt oft gar nicht mehr wahrnehmen. Wer wäre nicht schon einmal nach einem langen Arbeitstag an einem regennassen Baugrundstück vorbeigeeilt, ohne die Pfützen zu beachten, in denen sich eine glühende Abendsonne spiegelt? Wie oft schauen wir auf das Display des Handys, anstatt uns an den blauen Schatten zu freuen, die die Platanen im Juli auf den Asphalt werfen? In Zeiten einer sich stets beschleunigenden, zunehmend digitalisierten Welt möchten meine Bilder eine Insel des Hier und Jetzt sein.

 

Banal? Kaum: Es ist natürlich eine Funktion von Kunst, aufzurütteln, gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen - aber sicher nicht die einzige. Der Schönheit, die uns täglich umgibt, ihre vermeintliche Selbstverständlichkeit zu nehmen, ist aus meiner Sicht eine ebenso wichtige. Kunst soll berühren - und Spaß machen!

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